Der Kampf gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten (NTDs) ist ein langjähriges Anliegen der Stiftung. Ursprünglich konzentrierte sich die Fondation Follereau Luxembourg auf den Kampf gegen Lepra, entschied sich aber vor einigen Jahr dafür, ihre Arbeit auf Buruli-Ulkus (BU), Frambösie und andere tropischen Krankheiten, die generell durch Wasser übertragbar sind, auszuweiten.
Diese Krankheiten betreffen mittellose, oft isolierte Bevölkerungsgruppen, die keinen Zugang zu einer grundlegenden Gesundheitsversorgung haben und aufgrund fehlender Vorsorgeuntersuchungen zu lange nichts von ihrer Infizierung wissen. Oft werden die Infektionskrankheiten zu spät behandelt und führen dadurch zu schweren, oft irreversiblen Behinderungen.
Dabei können 80 % der Personen, die in einem frühen Stadium erkannt werden, mit einer einfachen Antibiotikabehandlung ohne Folgeschäden geheilt werden. Informations- und Aufklärungskampagnen sind daher unerlässlich, um das Auftreten neuer Fälle zu reduzieren.
In Waldguinea sind krankheitsbedingte Behinderungen häufig und schwerwiegend. Seit 2007 engagiert sich die Fondation Follereau Luxembourg mit dem Zentrum für Früherkennung und Behandlung von Buruli-Ulkus in N’Zérékoré.
Das Programm finanzierte insbesondere den Bau des Zentrums, aber auch seine Ausstattung und seinen reibungslosen Betrieb, um den Zugang zu medizinischer Versorgung zu gewährleisten. Der Schwerpunkt des Projektes liegt jedoch auf der Sensibilisierung, Versorgung und Ausbildung von Gesundheitshelfern in den peripheren Zentren und in der Gemeinde, um die Zahl der Fälle dieser Infektionskrankheit zu verringern und die Betroffenen zu versorgen.
Im Jahr 2020 wurden 80 Gemeindegesundheitshelfer geschult und 163 Kranke im CDTUB versorgt. Durch Massenaufklärungsmaßnahmen wurden 6.000 Menschen erreicht.
Im Jahr 2022 werden in 8 Dörfern, Bolodou, Koropara, Nongoa, Orémai, Diécké, Diaraguerla, Gamabéréma und Sérédou, Projektaktivitäten durchgeführt. Im Mittelpunkt steht die Verbesserung der Gesundheitssituation in der Region Nzérékoré. Dabei liegt der Schwerpunkt auf dermatologischen Erkrankungen, unter anderem Buruli-Ulkus.
Unter die Aktivitäten, die in den genannten Dörfern durchgeführt werden, fällt unter anderem die Sensibilisierung der Bevölkerung sowie Vorsorgeuntersuchungen. Personen mit ulzerierenden Hauterkrankungen werden zur Behandlung ins CDTUB eingeliefert.