Vor allem aufgrund der Abgelegenheit der Gesundheitszentren können viele Frauen für ihre Schwangerschaftsvorsorge und Entbindung nicht in das Zentrum gehen.
Tatsächlich sind Frauen in Mali am stärksten von der Krise betroffen, sie machen 52% der Bedürftigen aus. Mit einem Durchschnitt von 5,9 Kindern pro Frau ist die Förderung der Gesundheit von Mutter und Kind in einem solchen Kontext unerlässlich. Seit 2011 setzt sich die Fondation Follereau Luxembourg gemeinsam mit der malischen NGO COFESFA für die Förderung der Gemeindegesundheit und die Verbesserung der Gesundheit von Müttern und Kindern im Kreis Kati ein. Das Programm wird in fünf Gemeinden der Region Koulikoro und der Gemeinde VI des Distrikts Bamako durchgeführt, in denen es kaum Gesundheits- und Sozialdienste gibt. Das Programm zielt auf die Verbesserung der öffentlichen Gesundheit, insbesondere von Frauen und Kindern, ab und umfasst mehrere Aktivitäten:
Die Sensibilisierung der Bevölkerung in Bezug auf das Besuchen von Gesundheitszentren, gute Hygienepraktiken und Familienplanung. Die Anlaufstellen wurden außerdem mit Verhütungsmitteln, Ausrüstung und Screening-Kits für HIV/AIDS und Gebärmutterhalskrebs ausgestattet.
Die Stärkere Unterstützung für die Entwicklung einkommensschaffender Aktivitäten für ländliche Frauenvereinigungen (104 in 2020) dank der Bereitstellung von Betriebskapital.
Aufbau von Gesundheitsinfrastrukturen und Versorgung mit Wasserstellen, Medikamenten und medizinischen Geräten: So entstand im Juni 2020 das Entbindungskrankenhaus von Sanamba, das ausgestattet und mit Medikamenten versorgt wird und von einer manuell betätigten Wasserpumpe profitiert.
In der Gemeinde Diouman, wo 2019 eine Entbindungsklinik errichtet worden ist, wurde bisher nur 40% des Trinkwasserbedarfs gedeckt, was zahlreiche durch Wasser übertragbare Krankheiten begünstigt hat. Daher wurde sowohl für die Entbindungsstation sowie in zwei weiteren Dörfern der Region ein Wassersystem aufgebaut, wodurch der Zugang zu sauberem Trinkwasser für fast 7.000 Malier ermöglicht worden ist.
Im Jahr 2022 ist in der Gemeinde Diouman im Dorf Farako der Bau eines Bohrlochs geplant. Zwei der Entbindungsstationen sollen zudem mit Ambulanz-Dreirädern ausgestattet werden.
Es werden 835 Sensibilisierungsveranstaltungen zu den Themen Gesundheit und Reproduktion organisiert (Aufklärungsgespräche, Videovorführungen und Ernährungsdemonstrationen). Das Beratungszentrum soll außerdem mit Verhütungsmitteln ausgestattet werden.
Geplant ist die Durchführung von 290 Hausbesuchen und Beratungssitzungen, 55 Familienplanungsleistungen, 33 HIV-Tests, 55 Vorsorgeuntersuchungen auf Gebärmutterhalskrebs und 190 Vorsorgeuntersuchungen für stillende Frauen und unterernährte Kinder.
Zu den Sensibilisierungsaktivitäten gehört auch die Ausstrahlung von 27 Radiosendungen zu Themen wie die Reproduktionsgesundheit.
Geplant ist die Unterstützung von 30 Frauengruppen bei der Einrichtung von AGRs durch die Bereitstellung von Betriebskapital.