Diese Erkrankungen betreffen oftmals Bevölkerungsgruppen am Rand der Gesellschaft, „insbesondere in ländlichen Gebieten, Konfliktgebieten und schwer zugänglichen Regionen, in denen sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen knapp sind und der Klimawandel diese Situation zusätzlich verschärft“ (Quelle: WHO). Sie gelten deshalb als vernachlässigt, weil sie in Gesundheitsmaßnahmen weltweit kaum berücksichtigt werden. Sie betreffen stigmatisierte und sozial ausgegrenzte Bevölkerungsgruppen, die sich aufgrund fehlender Vorsorgeuntersuchungen zu lange nicht über ihren Zustand bewusst sind. Die Betroffenen, die zu spät behandelt werden, leiden an invalidisierenden Folgen, die zu schweren Behinderungen führen.
Dabei könnten 80% der Betroffenen bei frühzeitiger Diagnose mit einer einfachen Antibiotikabehandlung vollständig und ohne bleibende Schäden geheilt werden. Informations- und Sensibilisierungskampagnen sind daher von entscheidender Bedeutung, um die Zahl der Neuerkrankungen zu reduzieren.
In Waldguinea arbeitet die FFL gemeinsam mit der lokalen NGO APROSCO daran, Betroffene zu informieren, zu diagnostizieren und medizinisch zu versorgen. Durch eine dezentralisierte Strategie finden die Aktivitäten unmittelbar in den abgelegensten Dörfern statt, in denen der Zugang zu medizinischer Versorgung nach wie vor äußerst schwierig bleibt.
Insgesamt konnten 317 Personen beraten und behandelt werden: 186 im „Centre de dépistage et de traitement de l’ulcère de Buruli“ (CDTUB) in N’Zérékoré und 131 in acht ländlichen Ortschaften – dort vollständig kostenlos. In fortgeschrittenen Fällen erfolgte eine Überweisung der Patientinnen und Patienten zur spezialisierten Nachsorge an das CDTUB, dessen Bau und Ausstattung von der Stiftung finanziert wurde.