In Benin tritt insbesondere das Buruli-Ulkus in sumpfigen Gebieten und Flusstälern des Küstenbeckens auf. Die Krankheit wird durch ein Bakterium verursacht, das mit dem Erreger der Lepra verwandt ist.
In Zusammenarbeit mit der R-FFL begleitet die FFL im Département Atlantique im Süden Benins ein Projekt zur Sensibilisierung, Prävention, Früherkennung und Behandlung von NTDs mit Hautmanifestationen, darunter das Buruli-Ulkus, durch.
Vor den vierteljährlich stattfindenden Untersuchungsterminen mobilisieren lokale Akteure – darunter Gesundheitshelfer, Gemeindevermittler und Dorfvorsteher – die Bevölkerung und identifizieren Personen mit auffälligen Hautveränderungen. Diese Mobilisierung wird durch vorbereitende Sensibilisierungsmaßnahmen ergänzt, an denen auch leitende Krankenpfleger beteiligt sind. Die medizinischen Untersuchungen erfolgen anschließend direkt vor Ort.
Über die Jahre wurde deutlich, dass Früherkennung eine doppelte Wirkung entfaltet: Durch gezielte Aufklärung kann die Bevölkerung Symptome von NTDs frühzeitig erkennen. Dies ermöglicht eine rasche Behandlung, verhindert Komplikationen und erlaubt eine Betreuung der Patienten im gewohnten Umfeld.
Im Jahr 2024 wurden in den Gemeinden Abomey-Calavi, Allada, Toffo und Zè insgesamt 48 Früherkennungsaktionen durchgeführt. Dabei wurden 3.424 Personen untersucht – 741 mehr als im Vorjahr. Am häufigsten beobachtete Hautveränderungen ware Makulae, Papeln und Ulzerationen. Zudem wurden 750 Skabies-Fälle sowie vier Fälle von Buruli-Ulkus diagnostiziert.
Auch die Sensibilisierungsarbeit wurde deutlich ausgeweitet: In den Gemeinden Allada, Zè, Toffo und So-Ava erreichten die Kampagnen 3.480 Menschen. Im Mittelpunkt standen dabei Risikofaktoren, erste klinische Anzeichen und präventive Maßnahmen.
Um die Gesundheitsversorgung näher zur Bevölkerung zu bringen, wurden 18 dezentrale Gesundheitszentren gestärkt, die unter Aufsicht des Zentrums für die Erkennung und Behandlung des Buruli-Ulkus (CDTUB) in Allada stehen. Dort fanden regelmäßige Schulungen und Supervisionen statt. Im Jahr 2024 wurden im Zentrum 175 Fälle untersucht, darunter 14 Buruli-Ulker, 10 chronische Ulzerationen, 33 Skabies-Erkrankungen und 118 weitere dermatologische Krankheitsbilder.
Schwere Fälle werden weiterhin direkt im CDTUB behandelt, wo die FFL ihre Unterstützung gezielt fortsetzt: Insgesamt wurden175 Patientinnen und Patienten von einem Chirurgen und 96 von einem Endokrinologen betreut. Um die finanzielle Belastung bei längeren Krankenhausaufenthalten infolge bestimmter NTDs zu reduzieren, erhielten 140 Betroffene täglich zwei kostenlose Mahlzeiten.
Wie in den Vorjahren wurden Fortbildungen zur Stärkung lokaler Kapazitäten organisiert: 18 Krankenpfleger und 30 Gemeinschaftsvermittler wurden in 15 endemischen Bezirken geschult. Darüber hinaus fanden zwei Koordinationstreffen mit der Anesvad-Stiftung und dem Nationalen Programm zur Bekämpfung von Lepra und Buruli-Ulker statt – mit dem Ziel, Synergien zu nutzen und die Wirksamkeit der Maßnahmen weiter zu erhöhen.