Sensibilisierung der Gemeinschaft über Geschlechtsspezifische Gewalt

Sensibilisierung der Gemeinschaft über Geschlechtsspezifische Gewalt

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Laut UNICEF sind 89% der Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahren in Mali von weiblicher Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation, FGM) betroffen - eine der höchsten Prävalenzraten weltweit. Mali hat damit eine der höchsten Prävalenzen der Welt.

Diese Praxis ist tief in der Gemeinschaft und in den Bräuchen verwurzelt. Sie wird aus kulturellen, sozialen oder religiösen Gründen weiterhin praktiziert. Ein wesentlicher Faktor für ihre Aufrechterhaltung ist der Mangel an Aufklärung über die gesundheitlichen Folgen.

Seit mehreren Jahren unterstützt die FFL ihren Partner COFESFA dabei, durch Sensibilisierungsmaßnahmen einen gesellschaftlichen Wandel herbeizuführen. Ziel ist es, die Bevölkerung über die physischen und psychologischen Folgen von FGM aufzuklären und eine Verhaltensänderung zu erreichen. Gleichzeitig wird auch über geschlechtsspezifische Gewalt (Gender-Based Violence, GBV) informiert, um diese in all ihren Formen präventiv zu bekämpfen.

Die Maßnahmen greifen eng mit laufenden Gesundheitsprogrammen ineinander: Aufklärungsgespräche zu Themen wie Mangelernährung oder Mutter-Kind-Gesundheit werden gezielt genutzt, um Aspekte von GBV und FGM anzusprechen. In den Gesundheitszentren können ebenfalls Komplikationen im Zusammenhang mit FGM erkannt werden. Betroffene Frauen werden bei Bedarf an entsprechende Betreuungseinrichtungen weitervermittelt.

Ein besonderer Fokus liegt zudem auf der gezielten Einbindung von Schlüsselpersonen innerhalb der Gemeinschaft. Dazu zählen Dorfvorsteher, Matronen, traditionelle Beschneiderinnen, religiöse Autoritäten, Lehrer, Gesundheitshelfer sowie Großmütter, die oftmals eine wesentliche Rolle bei der Aufrechterhaltung der Praxis spielen.

Im Jahr 2024 unterzeichneten sieben neue Dörfer (Kamalé-Kakélé, Ouenz-zindougou, Samaya, Samanko 2 sowie drei Dörfer in der ländlichen Gemeinde Mandé) offiziell eine Vereinbarung zur Abschaffung dieser Praxis. Diesen gingen intensive Advocacy-Aktivitäten gegenüber den lokalen Autoritäten voraus.