Die Kinder sind dazu gezwungen, die Schule frühzeitig zu verlassen, da sie ihre Familien oder Pflegefamilien finanziell unterstützen müssen oder sogar verkauft werden. Das führt dazu, dass sie unter äußerst erbärmlichen Bedingungen leben müssen.
Die kulturelle Praxis des Pflegekinderwesens oder des Anvertrauens von Kindern an reichere Pflegefamilien, damit sie dort betreut und erzogen werden können, soll eigentlich dafür sorgen, dass die Auswirkungen der Armut abgemildert werden. Diese Form der kulturellen Praxis ist im Gegenteil jedoch zu einem Königsweg für Menschenhändler geworden, da mit dem Verkauf der Kinder Geld verdient wird.
Durch ihr Engagement versucht die Stiftung zu gewährleisten, dass das Recht der Kinder auf Gesundheit, Schulbildung und Berufsausbildung respektiert wird.
In Benin arbeitet die Stiftung gemeinsam mit ihrem Partner R-FFL gegen Kinderhandel und setzt sich für die persönliche Entwicklung von Kindern ein. NGOs PIED (Programme d’Insertion des Enfants Déshérités) und APEM (Association pour la Protection de l’Enfance Malheureuse) in 16 Dörfern rund um die Gemeinden Djougou (nahe der Grenze zu Togo) und Parakou (unweit von Nigeria) gegen Kinderhandel
Im Jahr 2020 wurden 103 Kinder im Alter von 8 bis 17 Jahren aufgenommen, die neben Unterkünften auch psychologische Hilfe, Nahrungsmittel und Gesundheitsversorgung erhielten. Soweit möglich, werden Nachforschungen angestellt, um die Familien wieder zusammenzuführen. In den Gemeinden werden Aufklärungsmaßnahmen durchgeführt, damit sich möglichst jeder am Schutz der Kinder beteiligt.
Im gleichen Jahr konnten 9 Frauengruppen bei ihren einkommensschaffenden Aktivitäten unterstützt werden, um somit die Rückkehr von Kinderhandelsopfern in ihre Familien zu fördern. 10 Kinderklubs konnten zudem ihre Advocacy- und Sensibilisierungsaktivitäten unter Gleichaltrigen fortsetzen.
Parallel zu diesen Aktivitäten unterstützt das Projekt sowohl den Grundschulbesuch für die Jüngsten als auch eine professionelle Ausbildung für die Älteren, um ihnen bei ihrer Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu helfen.
So konnten 400 Kinder ihre Schulausbildung fortsetzen und erhielten Schulpakete für verschiedene berufliche Ausbildungen (Näher/in, Friseur/in, Weber/in, Schweißer/in).
Als Kaddi Kpanou, Direktor der R-FFL, nach dem größten Erfolg bei diesem Projekt gefragt wurde, antwortete er stolz:
Alle Kinderbereiche, die durch das Projekt geschaffen wurden, sind staatlich anerkannt und werden zu Vorschulen.
Die Einschulungsquote der Kinder in den Interventionsdörfern ist um 30% gestiegen und die Erfolgsquote der unterstützten Kinder liegt bei über 80%.
Für das Jahr 2022 ist die Verstärkung des laufenden Programmes geplant. Voraussichtlich sollen 16 Dorf-AGs zur Umstrukturierung und Aktualisierung des Aktionsplans der CLTE (Komitees zur Bekämpfung des Kinderhandels) gegründet werden.
Vorgesehen sind 32 Veranstaltungen für die breite Öffentlichkeit, 192 Veranstaltungen zur Information und Bewusstseinsbildung in den Gemeinden vor Ort und 4 Radiosendungen zur Sensibilisierung der Menschen.
Bereitgestellt werden 16 Handwaschvorrichtungen, 2000 Masken für die Akteure in den Gemeinden sowie 560 Schul-Sets für Kinder, die vom Menschenhandel bedroht sind.
Es werden zudem 2 Kinderräume in denjenigen Dörfern eingerichtet und ausgestattet, in denen die Projekte durchgeführt werden (für Kinder zwischen 3 und 5 Jahren). Spezifisch hierfür werden voraussichtlich auch 4 Gemeindebetreuerinnen ausgebildet.
Im Ganzen sollen im Jahr 2022 150 Kinder, die Opfer von Menschenhandel und Ausbeutung geworden sind, identifiziert und betreut werden. 20 unter ihnen soll die Möglichkeit geboten werden, eine Lehre zu absolvieren. Die Bereitstellung von Material und Ausrüstung soll es diesen Kindern erleichtern, später ihr eigenes Geschäft zu eröffnen.