In unseren Interventionsländern wird die weibliche Genitalbeschneidung häufig bereits im Kleinkindalter durchgeführt. Einige gesundheitliche Komplikationen treten unmittelbar auf, andere jedoch erst 15 Jahre später, etwa bei der Entbindung. Da viele Frauen nur unzureichend oder schlecht informiert sind, gelingt es ihnen oft nicht, einen Zusammenhang zwischen ihren Beschwerden und der Beschneidung herzustellen und die Praxis in Frage zu stellen. Nur ein kollektives Bewusstsein wird zu einer Verhaltensänderung und einer langfristigen Abkehr von der Praxis beitragen.
Vor dem Hintergrund einer weiterhin fragilen Sicherheitslage setzte die FFL 2024 ihr Engagement für Überlebende der FGM fort und konzentrierte ihre Bemühungen auf deren medizinische Behandlung. In Zusammenarbeit mit der lokalen Partnerorganisation erhielten 69 von FGM betroffene Frauen eine rekonstruktive Operation. Ermöglicht wurde dies durch ein Gutscheinsystem, das ihnen kostenlosen Zugang zu medizinischen Leistungen gewährte.
Darüber hinaus wurden mehrere Follow-up-Missionen durchgeführt, insbesondere bei den operierten Frauen und den ehemaligen Beschneiderinnen, die in den Vorjahren bereits durch das Projekt bei einkommensschaffenden Aktivitäten unterstützt worden waren. Diese Besuche dokumentierten nicht nur die positiven gesundheitlichen Auswirkungen der Behandlung, sondern auch die gestärkte Selbstständigkeit und das Selbstvertrauen der Frauen.