Seit 2009 unterstützt die FFL die „Maison de l’Enfance de Bouaké“ (MEB), die von der „Association de la Maison de l’Enfance“ (AME) geleitet wird. Dieses Zentrum nimmt Kinder und Jugendliche im Alter von 5 bis 18 Jahren auf, die sich in besonders prekären Lebenslagen befinden oder auf der Straße leben.
Das Projekt verfolgt das Ziel, gefährdete Kinder zu schützen und ihre familiäre sowie sozioprofessionelle Reintegration zu ermöglichen. Dafür erhalten die in schwierigen Situationen anzutreffenden jungen Menschen eine umfassende Betreuung: medizinische Versorgung, Ernährung, Kleidung sowie psychologische Unterstützung. Ein Unterricht auf Grundschulniveau erleichtert den Kindern zudem die Wiedereingliederung in das reguläre Schulsystem.
Die Kinder werden entweder durch Weitervermittlung oder direkt bei Straßenrundgängen identifiziert. Sie werden dann aufgenommen, manche vorübergehend untergebracht und im Zentrum betreut, bis eine Rückkehr in ihre Familien möglich ist. Insgesamt wurden 2024 54 Kinder in der MEB betreut, darunter 41, die im Laufe des Jahres neu hinzukamen.
Um eine erfolgreiche Reintegration in die Familie zu gewährleisten, leistet das Team der MEB wertvolle Arbeit: Es ist Tag und Nacht auf der Straße unterwegs, um die Kinder für die Rückkehr in die Familie oder die Aufnahme in die MEB zu sensibilisieren. Zudem stellt es Nachforschungen an, um die Familien ausfindig zu machen, und führt Vermittlungen sowie Familienbesuche durch. Da viele Familien weit entfernt von Bouaké oder sogar außerhalb der Elfenbeinküste leben, sind geeignete Kommunikationswege unerlässlich. Insgesamt konnten im Jahr 2024 65 Kinder durch Straßenrundgänge, Weitervermittlungen oder Hinweise identifiziert werden.
Ergänzend wird eine individuelle psychologische Betreuung angeboten, die das psychische Wohlbefinden der Kinder stärkt und ihnen hilft, ihre Traumata zu verarbeiten. Diese Betreuung unterstützt ihre persönliche Entwicklung unter Berücksichtigung ihrer für ihr junges Alter oft schwierigen Lebensumstände. Im Laufe des Jahres wurden außerdem Sensibilisierungstreffen organisiert, um das Verantwortungsbewusstsein der Kinder zu stärken und gute Hygienepraktiken zu vermitteln. Das pädagogische Angebot wird durch außerschulische Aktivitäten ergänzt: 101 Taekwondo-, 97 Kunst- und 93 Tanzstunden trugen 2024 zur körperlichen und emotionalen Stabilisierung der Kinder bei.