Die Fondation Follereau Luxembourg (FFL) ist stolz darauf, die Verselbstständigung von zwei Projekten in Benin bekannt zu geben, nämlich des Zentrums für soziale Förderung und Betreuung von Kindern mit Behinderungen (CIPSA-EH) und des Berufsbildungszentrums (CFP) in Zè. Dieser Erfolg wäre ohne das hervorragende Engagement des lokalen Partners R-FFL nicht möglich gewesen.

Zunächst einmal stellt sich die Frage, was genau Disengagement bedeutet.

Das Disengagement ist ein wesentlicher Schritt für den Erfolg eines Entwicklungsprojekts. Da das Ziel jeder Form von Entwicklungshilfe darin besteht, die Nachhaltigkeit der Bemühungen und des erzielten Fortschritts sicherzustellen, ist es sehr wichtig, eine gute Exit-Strategie zu haben, um die Unabhängigkeit der beteiligten Gemeinden zu gewährleisten. Dieser Nachhaltigkeitsaspekt, der sich nicht nur auf die Lebensfähigkeit des Projekts selbst, sondern auch auf die Autonomie der Begünstigten konzentriert, steht im Einklang mit der Strategie der Stiftung, eine langfristige Wirkung für die am meisten gefährdeten Gemeinschaften zu erzielen. 

Der Ausstieg der FFL aus einem Projekt bedeutet keineswegs, dass sie nicht mehr an der ordnungsgemäßen Weiterführung des Projekts interessiert ist. Genauer gesagt ändert sich lediglich die Beziehung zwischen der Stiftung und dem Begünstigten. Dies zeigt sich vor allem durch das Verschwinden jeglicher Abhängigkeit der lokalen Gemeinde von der FFL, was dadurch ermöglicht wird, dass die Gemeinde nun die Fähigkeit erworben hat, die nötigen Aktivitäten eigenständig zu verwalten. Die Stiftung übernimmt daher nun die Rolle eines Beraters, der den lokalen Einheiten immer zur Verfügung steht, wenn sie Hilfe benötigen. Um eine gute Weiterverfolgung des Projekts zu gewährleisten, macht der lokale Partner weiterhin Besuche und schickt Berichte an die Stiftung.

Es bleibt die Frage, wie ein erfolgreiches Disengagement in der Praxis durchgeführt wird.

Zunächst einmal ist es wichtig, bereits zu Beginn der Projektgestaltung eine Exit-Strategie festzulegen. Dies reicht von der Erstellung eines detaillierten Zeitplans für die Umsetzung bis zur Formulierung von einkommensschaffenden Aktivitäten. Diese sind von entscheidender Bedeutung für die Nachhaltigkeit eines Projekts, wenn es einmal abgewickelt ist. Zu diesen einkommensschaffenden Aktivitäten gehören z.B. der Verkauf von Kunsthandwerk oder Feldfrüchten und der Gemüseanbau, wie er in den beiden Projekten in Benin durchgeführt wurde. Diese einkommensschaffenden Aktivitäten allein reichen jedoch nicht aus, um die Projekte vollständig zu finanzieren. Deshalb werden Vereinbarungen mit den Gemeinden und öffentlichen Einrichtungen getroffen, die einen großen finanziellen Beitrag leisten und von Anfang an eingebunden sind. Dies passiert insbesondere durch die Bereitstellung von Personal für die Ausbildungszentren und Gesundheitszentren, um einen reibungslosen Ablauf des Projekts zu gewährleisten. 

Seit der Eröffnung des Berufsbildungszentrum in Zè haben 94 junge Menschen im Alter von 16 bis 23 Jahren von dem Projekt profitiert, das ihnen eine Berufsausbildung in den Bereichen Schneiderei, Schreinerei und Maurerhandwerk bietet. Durch das Zentrum zur sozialen Förderung und Betreuung behinderter Kinder mit seiner Kapazität von 296 Kindern, konnten seit 2012 rund 2.000 Kinder von dieser Einrichtung profitieren. Heute sind diese beiden Zentren in der Lage, unabhängig weiterzumachen und somit zu einem besseren Leben für viele Kinder beizutragen. 

Abschließend lässt sich festhalten, dass der wahrhafte Erfolg eines Projekts in dessen autonomer Weiterführung ohne die Unterstützung der entwickelnden Organisation liegt, wodurch neue Gemeinschaften unterstützt werden können. In der Tat werden in Zukunft neue Projekte in Benin von der Fondation Follereau Luxembourg in Zusammenarbeit mit ihrem lokalen Partner, der R-FFL, unterstützt werden. 

Erfahren Sie mehr über das Projekt des Savalou Berufsbildungszentrums, indem Sie hier klicken. 

Constantin Keith

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