6. Februar: internationaler Tag der Nulltoleranz gegen weibliche Genitalverstümmelung (franz: Mutilation génitale feminine MGF, eng: Female genital mutilation FGM)

SADIA, eine Beschneiderin,  die Genitalverstümmelung selbst erlebt und diesen Beruf aufgegeben hat:

 “ Wir waren 7 Mädchen, die am gleichen Tag beschnitten werden sollten. Drei von uns haben viel Blut verloren, ich war eine davon. Nachdem ich im Alter von 20 Jahren geheiratet habe, versteckte ich mich oft in der Küche, hinter Säcken und auf dem Balkon, damit mein Mann mich nicht findet, weil der eheliche Beischlaf so schmerzhaft war. Trotz dieser Schwierigkeit wurde ich schwanger. Die Geburt meines Sohnes war sehr kompliziert und dauerte mehrere Stunden.

Als ich später selbst Beschneiderin war und an den Informationsrunden von COFESFA (Collectif des femmes pour l’éducation, la santé familiale et l’assainissement) teilgenommen habe, verstand ich plötzlich, dass mein Leid mit der Genitalverstümmelung verbunden ist. Daraufhin habe ich beschlossen, diesen Beruf aufzugeben. Ich rufe alle dazu auf, weibliche Genitalverstümmelung zu beenden, weil sie den Frauen viel Leid zufügt.“

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass weltweit über 200 Millionen Mädchen und Frauen beschnitten sind.

Es handelt sich dabei um jede teilweise oder totale Entfernung oder sonstige Verletzung der äußeren weiblichen Geschlechtsorgane aus nicht medizinischen Gründen. Neben der Tatsache, dass dabei ihre Rechte verletzt werden, bringt diese Tradition auch schwerwiegende Folgen in Bezug auf die körperliche Unversehrtheit und Gesundheit der betroffenen Frauen und Mädchen mit sich.

In Afrika unterstützt die Fondation Follereau Luxembourg Projekte zur Bekämpfung von diesem Brauch in Mali und Burkina Faso durch Einbeziehung der lokalen Gemeinschaft. Nur durch gemeinsames Verständnis ist es möglich, die kollektive Einstellung zu ändern und die Praxis der weiblichen Genitalverstümmelung aufzugeben.

Bis dahin kann man sich für diese Frauen und Mädchen einsetzen, indem man sich darüber informiert und darüber redet. “Nein !” zur weiblichen Genitalverstümmelung.

Im Rahmen des internationalen Tages der Nulltoleranz gegen weibliche Genitalverstümmelung, organisieren die Fondation Follereau Luxembourg und PADEM, mit Unterstützung der Stadt Luxemburg, im Einkaufszentrum Cloche d’Or vom 5. bis zum 13. Februar eine Ausstellung « Non d’une femme ». Diese Ausstellung enthält zahlreiche Berichte von betroffenen Frauen und Mädchen über ihre Geschichte, ihr Leben.

Mehr Informationen über diese Kampagne zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit finden Sie auf der Internetseite www.non-d-une-femme.lu.

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