Schutz von Kindern in den Goldminen von Tougouri (Burkina Faso)

Schutz von Kindern in den Goldminen von Tougouri (Burkina Faso)

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  • 63.213 €

Die Stadt Tougouri im nördlichen Zentrum Burkina Fasos sieht sich mit erheblichen sozioökonomischen Herausforderungen konfrontiert. Der begrenzte Zugang zu grundlegender Versorgung, wie Strom und Trinkwasser, sowie die sich verschärfende Sicherheitslage in der Region verschlimmern die Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung spürbar.

Getrieben von Armut und dem Bedürfnis, ihre Familien zu unterstützen, finden sich viele Jugendliche in prekären Bedingungen in zahlreichen handwerklichen Goldminen der Region wieder. Diese gefährden ihre Sicherheit und Gesundheit. Besonders Kinder aus stark benachteiligten Familien sind gezwungen, in den oftmals illegalen Goldminen zu arbeiten, da ihnen die Mittel für den Zugang zu einem strukturierten Bildungssystem fehlen.

Um diesen jungen Menschen eine langfristige Perspektive zu bieten, unterstützt die FFL seit mehreren Jahren gemeinsam mit der AAB-FFL und der „Cellule Paroissiale pour le Développement et la Solidarité“ (CPDES) ein Aufnahme- und Berufsbildungszentrum in Tougouri. Das Projekt verfolgt das Ziel, gefährdeten Jugendlichen einen sicheren Ort, ganzheitliche Betreuung und eine qualifizierende Berufsausbildung zu bieten. Nach Abschluss ihrer Ausbildung erhalten sie ein Starterpaket, das ihnen den Einstieg ins Berufsleben erleichtern soll.

Insgesamt wurden im Jahr 2024 75 Jugendliche, darunter 35 Mädchen und 40 Jungen, in das Zentrum aufgenommen. Sie erhielten das ganze Jahr über eine Unterkunft, tägliche Mahlzeiten, eine angemessene medizinische Versorgung und psychologische Betreuung. Die Berufsausbildung wurde in den fünf bestehenden Fachrichtungen weitergeführt: Zweiradmechanik, Schreinerei, Schweißen, Schneiderei und Textilfärben/Weberei.

Im Juni 2024 schloss der dritte Jahrgang seine Ausbildung ab. 58 Jugendliche legten erfolgreich die Prüfung zum „Certificat de Qualification Professionnelle“ (CQP) ab und erhielten im Rahmen einer feierlichen Zeremonie ihr Diplom sowie ein Starterpaket zur beruflichen Integration.

Zur Stärkung der finanziellen Eigenständigkeit des Zentrums werden zudem einkommensschaffende Aktivitäten gefördert – darunter die Schweinezucht und die Vermarktung der von den Auszubildenden hergestellten Produkte. Der Verkaufsstart ist für das erste Quartal 2025 vorgesehen. Parallel dazu werden mögliche Partnerschaften geprüft, um die langfristige Finanzierung und Weiterführung der Aktivitäten des Zentrums sicherzustellen.