Nach zwei Jahren Abwesenheit vor Ort sind drei Mitglieder des Teams aus Luxemburg nach Benin aufgebrochen, um die Fortschritte unserer Gesundheits- und Bildungsprojekte zu begutachten und einen effizienteren Austausch mit dem lokalen Partner, der R-FFL, führen zu können. Auf dem Programm standen spannende Begegnungen mit unseren Partnern und den Begünstigten unserer Projekte, aber auch lange Autofahrten, lebhafte Begrüßungszeremonien und weitere Entdeckungen.

Tag 1: Besichtigung des Grundstückes des zukünftigen Gesundheitszentrums in Hombêtè und der Ananasfelder

Das Team konnte sich die Baustelle für eine neue Gesundheitseinrichtung in Hombêtè ansehen, die aus einer Kranken- und einer Entbindungsstation bestehen wird. Das Zentrum wird Teil des Programms zur Förderung der Gesundheit von Mutter und Kind sein, das auf verschiedenen Ebenen an der Sensibilisierung über Vorsorge, dem Zugang zu Impfdiensten für Mütter und Kinder und der Betreuung von Menschen, die mit HIV leben, arbeitet. Darüber hinaus wird das Zentrum schwangeren Frauen eine umfassende Schwangerschaftsbetreuung und medizinische Begleitung bei der Geburt ermöglichen.

Unser Team begab sich anschließend auf das Gelände unseres neuen Projekts für landwirtschaftliches Unternehmertum durch Ananasanbau, das wir in Partnerschaft mit der NGO Aternative Verte durchführen. Dieses Projekt wird es fast 200 Jugendlichen und Frauen in der Gemeinde Tori-Bossito ermöglichen, sich zu Unternehmern ausbilden zu lassen, und fast 50 Personen den Zugang zum Ausbildungszentrum für landwirtschaftliche Berufe ermöglichen.

Begegnung mit Alain Aguida, technischer Koordinator der Partner-NGO.  “Indem sie die gleiche Dynamik verfolgt wie die Fondation Follereau bei der Unterstützung der Berufsbildung zur Förderung menschenwürdiger und integrativer Arbeitsplätze, insbesondere für die am stärksten benachteiligten Schichten, wird diese Partnerschaft Alternative Verte ermöglichen, ihre soziale und ökologische Leistung in Benin zu verbessern und eine große Anzahl von Zielgruppen durch die Schaffung menschenwürdiger Arbeitsplätze zur Bekämpfung der Armut im ländlichen Raum und die Förderung eines nachhaltigen und umweltfreundlichen Produktionssystems zu beeinflussen”.(1)

Tag 2: Treffen mit dem Bürgermeister von So Ava und Besuch der Entbindungsstation in Lokpodji

An diesem Tag traf sich das Team mit dem Bürgermeister von So-Ava, der Region, in der das Programm zur Förderung der Gesundheit von Mutter und Kind angesiedelt ist, das die Erkennung und Behandlung unterernährter Kinder in dieser Region ermöglicht. Im Jahr 2021 konnten 200 Kinder unter der Aufsicht von Krankenschwestern und Ernährungswissenschaftlern eine Unterstützung erhalten. Bei diesem Austausch konnten wir uns vom Engagement und der Beteiligung des Bürgermeisters der Gemeinde an dem Programm überzeugen.

Nachdem unser Team die Gelegenheit hatte, den Bürgermeister der Region zu treffen, besuchte es die Entbindungsstation in Lokpodji. Dank dieser Struktur und der Entbindungsstation in Kitikpli wurden bis 2021 fast 4.011 Menschen über die Gesundheit von Mutter und Kind aufgeklärt und 306 medizinisch betreute Geburten begleitet.

Gleich nach ihrer Ankunft konnten sie an einer Aktivität teilnehmen, bei der es um die Vorsorge und Behandlung von Mangelernährung ging. Dies gab ihnen die Möglichkeit, konkret zu sehen, wie die Projekte vor Ort ablaufen, aber auch mit den anwesenden Mitarbeitern zu diskutieren.

Der arbeitsreiche Tag endete mit einer Arbeitssitzung im Büro von der R-FFL, bei der die laufenden Projekte genauer besprochen wurden. Dieses Treffen bestätigte das gute Einvernehmen zwischen unseren Teams und den Willen, unsere Projekte weiterhin Hand in Hand zu entwickeln.

Tag 3: Besuch der Entbindungsstation in Ahozonnoundè und des Zentrums für Ernährungsrehabilitation in Toffo

Nach der Arbeitssitzung am Vortag waren die Teams bereit, sich um die Entbindungsstation in Ahozonnoudè zu kümmern, die Frauen aus abgelegenen Dörfern Zugang zu medizinischen Einrichtungen für die Betreuung während ihrer Schwangerschaft und Geburt bietet. Unser Team überzeugte sich daher vom reibungslosen Betrieb des Gesundheitszentrums und traf sich mit den dort arbeitenden Mitarbeitern.

Anschließend fahren wir zum Zentrum für Ernährungsrehabilitation in Toffo! Ziel dieses Zentrums ist es, unter- oder mangelernährte Kinder zu betreuen und den Familien zu zeigen wie sie eine ausgewogene Ernährung für ihre Familie einrichten können. Im Jahr 2021 wurden in diesem Zentrum 2549 unterernährte Kinder betreut. Unser Team hatte die Gelegenheit, Schwester Yvette, Ernährungswissenschaftlerin und Leiterin des Zentrums, zu treffen.

Tag 4: Abfahrt nach Savalou und Besuch des Gesundheitszentrums von Kitikpli

Die Ankunft im Gesundheitszentrum von Kitikpli war aufgrund der Anwesenheit des Dorfkönigs und der geplanten musikalischen Darbietungen sehr herzlich. Unser Team konnte das Gesundheitszentrum besichtigen, das speziell eingerichtet wurde, um Menschen mit eingeschränkter Mobilität den Zugang zu ermöglichen. Im Jahr 2021 wurden 243 Kinder identifiziert, die eine auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Versorgung benötigten, und 20 von ihnen konnten von einem chirurgischen Eingriff profitieren.

Dieses Versorgungsangebot entspricht den Bedürfnissen der Bevölkerung. Begegnung mit Léontine, Begünstigte des Projektes: “Die Behandlung verläuft sehr gut, das Personal ist freundlich und hört zu. Die Medikamente sind verfügbar und wir können sogar Ultraschalluntersuchungen durchführen, was in dem Zentrum, das ich besuchte, nicht möglich war. Danke an die Leute, die uns dieses schöne Zentrum gebaut haben. Das hilft uns sehr“.

Tag 5: Besuch des Berufsbildungszentrums in Savalou

Letzter Tag für unser Team, der mit dem Besuch im Berufsschulzentrum von Savalou endet, wo bereits eine Maurerwerkstatt errichtet wurde. In diesem Zentrum werden nämlich Jugendliche im Alter von 15 bis 22 Jahren eine Ausbildung im Maurerhandwerk absolvieren und ab dem neuen Schuljahr die Möglichkeit haben, eine Ausbildung im Tischlerhandwerk zu absolvieren. Bei dem Besuch waren auch der Bürgermeister von Savalou, die lokale Presse und einige Einwohner anwesend. Wir sind erfreut zu sehen, dass unsere Projekte echten Bedürfnissen entsprechen und dass sie so nah wie möglich an der lokalen Bevölkerung implementiert werden.

Tag 6: Abschied mit der R-FFL und Rückkehr nach Luxemburg

Dieser Einsatz in Benin hat das gute Einvernehmen zwischen unseren Teams, die schon seit vielen Jahren zusammenarbeiten, noch weiter gestärkt.

Nun geht es zurück nach Luxemburg!

Wir danken Ihnen, dass Sie die Mission unseres Teams in Benin verfolgt haben. Um unsere konkreten Projekte, die unseren 300.000 Begünstigten zugutekommen, weiterhin erfolgreich umsetzen zu können, brauchen wir Ihre Hilfe! Um die Stiftung und ihre Projekte zu unterstützen, zählt jede Geste. Mit einer Spende können Sie dafür sorgen, dass diese Projekte auch in Zukunft fortgeführt werden.

Einige Anekdoten von der Feldmission :

  • Das Team brauchte fast 10 Stunden Fahrt, um endlich in Cotonou, der Wirtschaftsmetropole Benins, anzukommen.
  • Wussten Sie schon? Eine Ananas braucht 18 Monate, um zu wachsen. Das haben wir durch unser Projekt “Landwirtschaftliches Unternehmertum durch Ananasanbau” gelernt.
  • Die Entbindungsstation in Lokpodji ist etwas Besonderes, denn sie steht auf Stelzen. Um dorthin zu gelangen, muss man also ein Boot nehmen.
  • Die fünfstündige Fahrt von Cotonou nach Savalou war ereignisreich und nicht gerade erholsam… Da die Straßen aufgrund der geografischen Abgeschiedenheit der Projektgebiete nicht immer passierbar sind, wurden die Teams ordentlich durchgeschüttelt.
  • Im Gesundheitszentrum von Kitikpli war der König des Dorfes anwesend und hielt eine Begrüßungszeremonie ab, bei der eine Schale mit heiligem Wasser durch die Hände des Teams ging – ein Ritual, mit dem wir unseren Teams danken wollten. Darüber hinaus gab es musikalische und künstlerische Darbietungen. Was für ein Empfang!

(1) Auszug aus dem Interview mit Alain Aguida, Koordinator der NGO Alternative Verte.

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