Die Stadt Dédougou ist von einer jungen, benachteiligten Landbevölkerung geprägt und sieht sich mit großen Herausforderungen im Bildungs- und Ausbildungsbereich konfrontiert. Zwar gibt es Schulangebote auf Primar- und Sekundarstufe, doch bleibt die Schülerzahl gering – was sich in einer niedrigen Alphabetisierungsrate unter Jugendlichen wiederspiegelt. Berufsausbildungen sind für diejenigen, die weder Schulabschluss noch familiäre Unterstützung haben, kaum zugänglich.
Um dieser Situation entgegenzuwirken, unterstützt die Stiftung über die AAB-FFL das Aufnahme- und Berufsbildungszentrum „Jeunes Jardiniers de Dédougou“. Ziel des Projekts ist es, Jugendlichen ohne Schulabschluss eine Berufsausbildung zu ermöglichen, mit der sie das „Certificat de Qualification Professionnelle“ (CQP) erwerben können. Gleichzeitig erhalten sie soziale Unterstützung, da sie im Internat des Zentrums untergebracht sind. Das Projekt fördert außerdem einkommensschaffende Aktivitäten wie Gemüseanbau und Viehzucht, die sowohl der Eigenversorgung als auch dem Verkauf dienen, und damit zur wirtschaftlichen Stabilität des Zentrums beitragen.
Im Jahr 2024 schlossen 36 Jugendliche ihre Ausbildung im Juni erfolgreich ab. Im Oktober wurden 40 neue Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alter von 12 bis 19 Jahren aufgenommen. Die Jugendlichen erhalten eine Grundbildung sowie eine berufliche Ausbildung in einem von drei Fachbereichen: Schneiderei und Näherei, Schreinerei oder Zweiradmechanik.
Die Erfolgsquote bei der CQP-Prüfung lag in diesem Jahr bei 40,7% – ein Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren. Gründe dafür waren vor allem die Überlastung der Prüfungszentren sowie der erhebliche Stress, dem die Jugendlichen aufgrund der angespannten Sicherheitslage ausgesetzt waren.
Dennoch ist ein erfolgreicher Abschluss nicht das einzige Erfolgskriterium: Alle Jugendlichen, unabhängig von ihrem Prüfungsergebnis, traten im Herbst ein einjähriges Fortbildungspraktikum an, um ihre Fähigkeiten zu verfeinern und ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen. Wer möchte, kann die Prüfung im Jahr 2025 erneut ablegen. Zur Unterstützung des Übergangs in den Beruf hat das Zentrum außerdem eine Nachbetreuung eingeführt.
In diesem Jahr erhielten neun junge Mechaniker ihr Arbeitsintegrationspaket, um den Einstieg in die Berufswelt zu erleichtern.
Für das Jahr 2025 liegt der Fokus auf der nachhaltigen beruflichen Eingliederung der Jugendlichen sowie auf der Stärkung der Eigenständigkeit des Zentrums, damit die Wirkung des Projekts weit über seine Laufzeit hinaus spürbar bleibt.