55 Jahre und jetzt?
„Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor zwanzig Jahren. Die nächstbeste Zeit ist jetzt.“ – Afrikanische Weisheit
Seit 55 Jahren beschäftigt sich die Fondation Follereau Luxemburg (FFL) tagtäglich damit, diejenigen Menschen zu unterstützen, die unter den schwierigsten Verhältnissen leben. Zu Beginn hat sich die Stiftung vor allem auf den Kampf gegen die Ausgrenzung von Leprakranken konzentriert, doch seit 1966 hat die Fondation Follereau einen enormen Wandel durchmachen können. Somit wurde sich mit der Zeit immer mehr auf die Unterstützung der lokalen Leistungspotentiale und Infrastrukturen sowie auf die Sensibilisierung der Bevölkerung fokussiert. Die FFL stellt in den Mittelpunkt, dass die von ihr unterstützten Projekte von den lokalen Partnern selbst ins Leben gerufen werden und den Bedürfnissen der jeweiligen Gemeinden entsprechen, denn nur so kann sowohl der Erfolg als auch die Nachhaltigkeit der Projekte sichergestellt werden. Der Einsatz der Fondation Follereau konzentriert sich vor allem auf fünf verschiedene Interventionsbereiche:
Die Gesundheit, die Bildung, der Schutz, die Nothilfe und die Sensibilisierung in Luxemburg.
Fest steht für uns: Es gibt noch so einiges zu tun. Mit Hilfe unserer 55-jährigen Erfahrung werden wir unsere Bestrebungen auch im Jahr 2022 beständig fortsetzen.
Gemeinsam mit unseren diversen lokalen Partnern arbeiten wir in Benin, Mali, der Demokratischen Republik Kongo, Burkina Faso, Togo und in der Zentralafrikanischen Republik, an Gesundheitszentren (PRODUSAF), die meistens sowohl eine Kranken- als auch eine Entbindungsstation enthalten. Das Ziel besteht darin, auch sehr ländlicher und isolierter Bevölkerung den Zugang zu Trinkwasser und medizinischer Versorgung zu ermöglichen. Die Gesundheitszentren werden mit dem benötigten Material ausstaffiert und dem Personal wird spezifische Schulungen angeboten. Außerdem werden Sensibilisierungsaktivitäten organisiert, um die Menschen unter anderem über die Gesundheit von Mutter und Kind, verschiedene Krankheiten, Familienplanung, Mangelernährung und Hygienevorkehrungen zu unterrichten. Die Austeilung von Pflege-Sets für Kleinkinder sowie von Mückensprays und behandelten Moskitonetzen sollen zur Prävention von Krankheiten beitragen. In Guinea und Benin setzten wir uns gemeinsam mit APROSCO und R-FFL spezifisch für den Kampf gegen vernachlässigte tropische Krankheiten (MTN auf fr.) ein. Die Gesundheitshelfer werden gezielt auf die MTNs und ihre äußeren Auswirkungen hin ausgebildet. Wir unterstützen die operativen, traumatologischen, fachlichen und widerherstellenden Dienstleistungen, die die Betroffenen eventuell benötigen.
Wir bekämpfen weiterhin mit COFESFA in Mali und AAB-FFL in Burkina Faso geschlechtsspezifische Gewalt/weibliche Genitalverstümmelung/Exzision und Früh- und/oder Zwangsheirat. Das Ziel besteht darin, lokalen BeschneiderInnen eine alternative Ausbildung anzubieten und sie bei ihrer Umschulung zu begleiten. Sensibilisierungskampagnen (Hausbesuche, Beratungsgespräche, Radiosendungen usw.) spielen beim Umdenken der Bevölkerung (darunter Priester, Lehrkräfte, Gemeinschaftsleiter) eine wichtige Rolle. Für die Überlebenden von geschlechtsspezifischer Gewalt wird eine sozialmedizinische Betreuung zur Verfügung gestellt.
Die FFL setzt sich gemeinsam mit ihren lokalen Partnern (AME, R-FFL, AAB-FFL, AP-FFL,) an der Elfenbeinküste, in Benin, Burkina Faso und Mali für Kinder ein, die auf der Straße leben oder aber von Ausbeutung bedroht sind. Im Zentrum steht eine vorübergehende Aufnahme und Betreuung. Ihnen wird ein Rahmen geboten, in dem sie eine psychologische Unterstützung bekommen und medizinische versorgt werden können. Sie bekommen außerdem eine schulische und/oder berufliche Ausbildung (Schreinerei, Schweißerei, Mechanik, Schneiderei, Weberei).
Die FFL engagiert sich mit lokalen Partnern (AME, AAB-FFL, R-FFL, AAT-FFL) in Ausbildungszentren die sich in der Elfenbeinküste, Burkina Faso, Benin und Togo befinden. Jungen Menschen wird hier sowohl eine Unterkunft als auch eine berufliche Ausbildung unter anderem als Schneider, Schreiner, Zweiradmechaniker, Maurer oder Elektriker ermöglichen. In Benin wird außerdem ein landwirtschaftliches Unternehmen gestartet, in dem junge Menschen, hauptsächlich Frauen, die Möglichkeit auf eine Ausbildung im ländlichen Bereich bekommen. Der Bau eines Zentrums für Agrarberufe soll den Menschen der Gegend die Möglichkeit auf eine Berufsausbildung in Fischzucht, Gemüseanbau sowie Geflügelzucht bieten.
Teil unserer Arbeit ist jedoch auch die Sensibilisierung der Bevölkerung in Luxemburg. Mit ihrem Programm „Challenge For A Better World“, versucht die Fondation Follereau Luxemburg, das Interesse der Gemeinschaft an universellen Themen zu wecken. Die Sensibilisierungsarbeit beschäftigt sich damit, die verschiedenen Zielgruppen über Themen der nachhaltigen Entwicklung und des Weltbürgertums zu informieren und aufzuklären. Das Programm umfasst eine Bildungskomponente, die u.a. aus Workshops und pädagogischen Projekten besteht. Diese Aktivitäten werden entwickelt, um Kinder und Jugendliche für spezifische Probleme zu sensibilisieren und ihnen zu zeigen, inwiefern sie durch ihr Verhalten und ihre Handlungen bestimmte Bedingungen beeinflussen können.
Dank Ihrer Hilfe können wir unsere Arbeit nach all diesen Jahren fortsetzen und ab 2022 neue Projekte entwickeln. Dank der regelmäßigen und großzügigen Unterstützung aller sind wir nun seit 55 Jahren grenzüberschreitend aktiv.
Anlässlich unseres 55-jährigen Jubiläums unterstützt uns die Malerin Gilliane Warzée, indem sie 30 Spendern ermöglicht, eine Reproduktion ihres speziell für die Stiftung angefertigten Werkes mit dem Titel: „Erèbe et Nyx“ zu erhalten, indem sie eine Spende von 110€ oder mehr mit dem Vermerk „55FFL“ tätigen.Das Gemälde sowie die anderen Werke der Künstlerin sind derzeit in der Galerie für zeitgenössische Kunst „Am Tunnel“ in der Spuerkeess in Luxemburg-Stadt ausgestellt. Besuche an Sonntagnachmittagen können über die Website des Künstlers gebucht werden: www.gillianewarzee.com.
Vielen Dank für alles!