Newsletter 75
Lepra verbreitet sich nicht mehr überall auf der Welt. Man findet sie nicht mehr in allen Arztpraxen. Lepra, Buruli Ulkus, Frambösie und all die anderen vernachlässigten tropischen Krankheiten (NTDs, Neglected Tropical Diseases) betreffen Bevölkerungsgruppen, die oft wenig sichtbar sind, die die Welt gerne vergessen würde, die in den sozialen Netzwerken oder in den Medien nicht so stark im Vordergrund stehen.
Lepra ist eine Krankheit der Armut, der Ausgrenzung, der fehlenden Infrastruktur und des fehlenden Zugangs zur Gesundheitsversorgung. Sie wirkt dort, wo andere vergessen zu handeln, und dort, wo Handeln jedoch von entscheidender Bedeutung ist.
In Rahmen unseres Projektes in Waldguinea behandelt Dr. Goumané die Bevölkerung in besonders abgelegenen Gebieten, die für manche Ärzte nicht erreichbar sind. Dr. Goumané sagt jedoch selbst, dass die Menschen sonst “weiterhin mit denselben Gesundheitsproblemen konfrontiert sind“. Es ist von entscheidender Bedeutung, unsere Arbeit auf nicht abgedeckte Gebiete auszuweiten und mit zusätlichen Aktivitätenzu ergänzen.
In Benin ist die Behandlung für die Patienten mit NTDs kostenlos. Aber wenn die Bevölkerung nicht informiert ist, wie kann sie dann davon profitieren?
Ein Pilotprojekt der Stiftung untersucht die Häufigkeit und insbesondere den Rückgang der erkannten Fälle. Vielleicht können wir so Gebiete erfassen, in denen es diese Krankheiten endlich nicht mehr gibt und unsere Projekte und Aktionen ausweiten.
In Allada (Benin) ist der Zugang zu Gesundheitversorgung eine große Herausforderung. Die Gemeindevertreter und das medizinische Personal begeben sich daher direkt in die umliegenden Dörfer, um die Menschen zu erreichen, die am dringendsten eine medizinische Hilfe benötigen.
All dies dient einem Zweck: allen Menschen Zugang zu einer lokalen Gesundheitsversorgung zu ermöglischen, um diese Schattenkrankheiten auszulöschen.
Die kleinen Siege machen den Unterschied. Sie sind der Motor unseres Engagements.
Deshalb bitten wir Sie, mit unserer ganzen Entschlossenheit, Lepra nicht zu ignorieren, sondern mehr über sie und die anderen NTDs zu erfahren, um diese Krankheiten weiterhinzu bekämpfen.
Man kann sie nicht immer mit bloßem Auge sehen und sie sind nicht mehr überall anzutreffen, aber das ist kein Grund, sie zu ignorieren und es dabei zu belassen.
Lassen Sie uns weiterhin darüber sprechen, damit wir etwas dagegen tun können.
Jean HILGER, Präsident des Verwaltungsrates