Lepra lebt auch 2018 noch

Lepra ist eine der zwanzig, von der Weltgesundheitsorganisation identifizierten, vernachlässigten tropischen Krankheiten und wird als chronische Infektionskrankheit definiert, die durch das Mycobacterium leprae verursacht wird. Lepra wird als Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen. Ausschlaggebend sind meistens eine schlechte Ernährung, mangelnde Hygiene und schmutziges Wasser.

Während im Jahr 2015 211 973 neue Fälle gemeldet wurden, stieg diese Zahl laut neuesten Statistiken (2016) auf insgesamt 214 783 an, was einer Zunahme von 2810 Fällen entspricht.

Dieser Anstieg ist laut der Weltgesundheitsorganisation auf die hervorragende Arbeit der nationalen Programme, in Zusammenarbeit mit verschidenen lokalen und internationalen Akteuren (u.a. Nichtregierungsorganisationen), zurückzuführen und steht in direktem Zusammenhang mit der aktiven Ermittlung von Fällen (wodurch die Anzahl der versteckten Fälle verringert wird), sowie einer verbesserten Berichterstattung und Datenerhebung.

Um dieser heilbaren Krankheit ein Ende zu setzen gibt es seit 2016 das Global Leprosy Programme (2016-2020), welches drei konkrete Ziele verfolgt:

(i) Die Stärkung der staatlichen Programme und Partnerschaften,

(ii) Lepra und seine Komplikationen endgültig stoppen

(iii) und die einhergehende Diskriminierung beenden und die Inklusion fördern.

Die Interventionsstrategie identifiziert 22 „Global priority countries“* , zu denen auch Madagaskar, ein Partnerland der Fondation Follereau, zählt.

Seit den 90er Jahren unterstützt die Fondation Follereau die lokale NGO Akanin’ny Marary (AM), und die Kongregation der Schwestern von Mananjary, welche in den Regionen Amoron’i Mania und Mananjary, im Zentrum des Landes aktiv sind.

Das Projekt besteht aus drei Komponenten: Sensibilisierung, Betreuung und Follow-up sowie berufliche Bildung für soziale Wiedereingliederung der Menschen die an Lepra erkrankt sind.

Mit einem Team von Hilfspflegern werden von der AM Sensibilisierungsworkshops organisiert. Während der Sitzungen werden mögliche Betroffene identifiziert, untersucht und an die verschiedenen Gesundheitszentren der AM und der Schwestern verwiesen.

Präventives Verhalten und Bewusstsein werden auch durch das Radio und die Verbreitung informativer Prospekte gestärkt.

Die Reintegration von Kindern in das Schulsystem, sowie die Möglichkeit eine Berufsausbildung im landwirtschaftlichen Bereich zu verfolgen bietet ehemaligen Patienten die Möglichkeit einkommensgenerierende Aktivitäten aufzubauen und ein unabhängiges Leben zu führen.

Unterstützen Sie das gemeinsame Projekt der Fondation Follereau und ihres lokalen Partners im Madaskar.

* Angola, Bangladesh, Brazil, Comoros, Côte d’Ivoire, Democratic Republic of the Congo, Egypt, Ethiopia, Federated States of Micronesia, India, Indonesia, Kiribati, Madagascar, Mozambique, Myanmar, Nepal, Nigeria, Philippines, Sri Lanka, Sudan and the United Republic of Tanzania, South Sudan. (Quellen: WHO)
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