FFL-Reporter und Kameramann Terry Winn in Mali

Bamako. Die Luft ist schwül, der Flughafen gewohnt menschenverlassen. Nur ein paar militärische UN-Flugzeuge sind zu sehen. Terry Winn, Reporter und Fotograf der Fondation Follereau Luxembourg (FFL), ist mal wieder zu Gast an der Grenze zur Sahelzone. Für die FFL dokumentiert er den Bau und die Etablierung zahlreicher Gesundheitszentren und Entbindungsstationen. Denn seit 1996 hat sich die FFL das Ziel auf die Fahnen geschrieben, die hygienischen und medizinischen Bedingungen – besonders für Mutter und Kind – in Mali zu optimieren. Denn bereits vor der Krise war Dramatisches klar: Jedes vierte Kind stirbt noch vor seinem fünften Geburtstag. Und heute? Was wird der neue Präsident Keïta an Malis kritischer Situation in den Bereichen Gesundheit, Stabilität und Bildung ausrichten können? Terry Winn hat sich Meinungen auf Bamakos Straßen angehört.

Terry Winn erreicht im Stadtzentrum das „Hotel der Freundschaft“, eine ihm seit Jahren heimisch gewordene Bleibe. Nur eines ist jetzt anders: Gestapelte Sandsäcke und Stacheldraht umzäunen die französische Botschaft, hier scheint noch jeder in Alarmbereitschaft zu sein. Ende Januar lieferten sich islamistische Rebellen im Norden des Landes brutale Kämpfe mit afrikanischen und französischen TruppenDas Volk hat den Einsatz hoch angerechnet; davon zeugen auch die zur Dekoration platzierten französischen und malischen Fahnen am Eingang des Hotels. “Wenn die französischen Truppen nicht eingeschritten wären, mit Sicherheit wären wir heute alle tot”, sagt die Empfangsdame Samia erleichtert.

Die Parlamentswahlen im Sommer sind bereits Monate zuvor thematisiert worden – die Erwartungen und Hoffnungen der Menschen an den neuen Mann an der Spitze müssen jetzt erstmals erfüllt werden. Denn auf Ibrahim Boubacar Keïta kommt nun die schwierige Aufgabe zu, das gespaltene Mali zu versöhnen und die Konflikte zu beenden. Taxifahrer Salif setzt große Hoffnung in den neuen Präsidenten. “Dieser Mann kann einfach mit jedem arbeiten, da habe ich vollstes Vertrauen. Erst muss er das Land wieder vereinen – und dann etwas für den Unterrichtssektor tun. Den Bereich der Bildung hatte unser alter Präsident Amadou Toumani Toure total vernachlässigt”, so Solif.

Es weht ein Hauch von Optimismus durch die Stadt. Denn abgesehen von der militär

Ein Hauch von Aufbruchsstimmung umgibt die Stadt. Denn abgesehen von der Militärpräsenz hat Terry vor allem ein Gefühl: Alles ist hier wie vorher, nur mehr Erleichterung ist spürbar.

Krisengeschütteltes Mali: Neuer Präsident – neue Hoffnung

Diesen Eindruck bestätigt ihm auch Fatoumata Daou, sie ist eine der Gründerinnen der NGO COFESFA, Partnerorganisation der FFL im Kampf gegen Beschneidung und der Gesundheitsbildung. Sie blickt optimistisch in die Zukunft: “Alles kommt endlich nochmal in Bewegung. Die Wahlen sind friedlich verlaufen. Und seitdem die Franzosen für Stabilität im Norden des Landes gesorgt haben, ziehen die Flüchtlinge nach und nach in ihre Häuser zurück. Während drei Monaten haben sieben Familienmitglieder bei mir gelebt, die sich vor den Terroristen im Norden schützen mussten. Sie sind vor einigen Wochen zurück nach Sévaré gekehrt, sie haben keine Angst mehr. Im Gegenteil, sie sind zufrieden“, so Frau Daou.

Die FFL unterstützt die malische Bevölkerung seit 1988 im Gesundheits- und Bildungssektor sowie im Kampf gegen Beschneidung und bei der Sozialhilfe von Straßenkindern. Auch während der politischen Krise ist die FFL ein starker Partner geblieben: Alle Entwicklungsprojekte wurden weiter geführt. Zudem unterstützt die FFL Flüchtlinge aus dem Norden Malis mit dem Nothilfeprogramm „UrgeMali“.

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