Semaine Follereau in der Privateschule Fieldgen

“Habt ihr Angst vor Arbeitslosigkeit?” Quasi alle Schüler heben zustimmend die Hand. An diesem Januarmorgen haben sich die Schüler der Privatschule Fieldgen wieder einmal für die Semaine Raoul Follereau mobilisiert, die jedes Jahr von ihrer Schule in Zusammenarbeit mit der Fondation Follereau organisiert wird. Das Ziel: die Jugendlichen auf anhaltende Ungleichheiten unserer Gesellschaft aufmerksam machen und sie dazu bewegen sich aktiv Gedanken über Verbesserungsmöglichkeiten zu machen.

Dieses Jahr lag der Schwerpunkt der vier Konferenzen, die von dem Team der Fondation Follereau animiert und von 572 Schülern besucht wurden, auf den verschiedenen Zugängen zu Bildung, Ausbildung und Arbeitsmarkt. Die Teilnehmer sind sich einig: die Jugendarbeitslosigkeit kann jeden treffen, und auch Europa bleibt davon nicht verschont. Die Schüler des Fieldgen realisieren, dass sie schlussendlich die gleichen Ängsten mit ihren afrikanischen oder sudamerikanischen Homologen teilen. Und doch, es gibt Lösungen – der Ausstausch zwischen den Teilnehmern läuft an – wie kann man sich besser auf den Arbeitsmarkt vorbereiten und einsteigen? Jeder schlägt etwas vor. Das Wort “Mikrounternehmen” fällt. Das ist der Startschuss für weitere Lösungen und Möglichkeiten. Die Fondation Follereau teilt ein paar Beispiele von innovativen Initiativen, die die Tür zum Arbeitsmarkt für Jugendliche aus wirtschaftlich komplexeren Kontexten geöffnet haben, mit den Schülern. Besonders die Aussage von Achenyo Idachaba, eine ambitionnierte und kreative Nigerianerin, welche ihre eigene soziale Manufaktur auf die Beine gestellt hat, hat die Schüler berührt.Frau Idachaba hat in einer Videobotschaft den Schülern einige Tips mit auf den Weg gegeben wie man Zufriedenheit und Erfolg im Beruf haben kann. Wertvolle Ratschläge die die jungen Teilnehmer mit sich nehmen werden.

Schnell in der Arbeitswelt Fuß zu fassen ist eine enorme Chance, aber wird es auch so gesehen wenn man zu früh in diese Welt reingerät, zu jung oder in zu schlechten Bedingungen arbeiten muss? Die Schüler zeigten sich erstaunt über das Ausmaß der existierenden Ungleichheiten im Bildungswesen weltweit zu erfahren. Während in Europa Gymnasiums- und Universitätsabschluss zur Norm gehören, gehen noch immer viele Kinder aus vielen Ländern kaum oder gar nicht zur Schule und müssen von klein an arbeiten – oft in unzumutbaren Bedingungen – gehen. Der Zugang zu Bildung ist also immer noch eine Herausforderung für Kinder die in wirtschaftlich unstabilen, politisch schwierigen oder konfliktreichen Verhältnissen aufwachsen müssen. Diesen Kindern wird das Recht zu Bildung und Zukunftsperspektiven verwehrt. Ganz besonders Mädchen befinden sich oftmals in aussichtslosen Lebenssituationen wieder, bedingt durch Zwangsheirat im Kindesalter, einer sehr verankerten sozialen Tradition. Trotz der globalen Besserungen in den letzten zehn Jahren und der steigenden Zahl an Mädchen die eine Schule besuchen dürfen, ist der Zugang zu Bildung immer noch ein wichtiges Thema der SDGs. Die Vereinten Nationen listen das Recht auf einen qualitative Bildung für alle als 4. SDG Ziel auf.

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