Internationaler Tag gegen Genitalverstümmelung
6. Februar 2018: Internationaler Tag gegen Genitalverstümmelung
Auch noch heutzutage sind weltweit mehr als 200 Millionen Frauen und Mädchen beschnitten. Eine schwindelerregende Zahl, besonders wenn man die Konsequenzen (u.a. Blutungen, Unfruchtbarkeit, Probleme in der Schwangerschaft und bei der Geburt) der weiblichen Genitalverstümmelung (FGM) kennt, mit denen die Betroffenen ein Leben lang zu kämpfen haben, falls sie den Eingriff überleben. Aus diesen Gründen setzt die Fondation Follereau ihren Kampf gegen diese Tradition fort und macht sich stark für betroffene Frauen, im Mali und Burkina Faso. Vor Ort arbeiten wir eng mit unseren lokalen Partnerorganisationen (COFESFA und AAB-FFL) zusammen um den Frauen sowohl medizinische als auch psychologische Unterstützung zu leisten. In Luxemburg sensibilisieren wir regelmäßig auf verschiedenste Art und Weise die lokale Gesellschaft, denn weibliche Genitalverstümmelung betrifft uns alle als Menschen die durch eine globale Solidarität verbunden sind. Weibliche Genitalverstümmelung verstößt gegen die Grundrechte von Frauen und Mädchen. Die Gründe hinter diesem Akt und dessen Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen sind vielfältig. Die Statistik ist mit 75,8% im Burkina Faso und 85,2 % im Mali extrem hoch und einer der Gründe warum die Fondation Follereau gerade in diesen Ländern aktiv ist. In unseren Projekten, die zum Großteil aus Sensibilisierungskampagnen in ländlichen Gegenden bestehen, wird beschnittene Frauen auch eine medizinische Betreuung angeboten um ihnen falls möglich und nötig einen chirurgischen Eingriff zu finanzieren. Dies ist Teil des Heilungsprozesses und bildet, kombiniert mit psychologischer Unterstützung, einen wichtigen Pfeiler im Kampf gegen die weibliche Genitalverstümmelung. Die Sensibilisierungskampagnen in den Dörfern besteht darin den Frauen und ihren Familien zu erklären dass dieser Akt oftmals der Grund ihrer körperlichen und seelischen Qualen ist und darauf aufmerksam zu machen dass eine Frau nicht beschnitten sein muss einen Platz in der Gesellschaft zu haben. So können zum Beispiel 40€ die medizinische Betreuung und den chirurgischen Eingriff einer Frau im Burkina Faso integral übernehmen.
Um die Projekte vor Ort optimal durchführen zu können, sind wir auf Spenden angewiesen. Wir geben deswegen unser Bestmöglichstes um die Luxemburger Gesellschaft durch verschiedenste Weisen über weibliche Genitalverstümmelung zu informieren und zu sensibilisieren. So haben wir 2017, die engagierte Artistin aus dem Mali, Inna Modja, für diesen gemeinsamen Kampf gewinnen können. Wir konnten bei „Afro’PéroJECTIONS“, von Likaba organisiert, mitmachen. Schließlich haben verschiedenen Filmabenden einen sehr interaktiven Austausch mit dem Publikum ermöglicht um die verschiedenen Standpunkte zu weiblicher Genitalverstümmelung darzulegen. Bei „Expression against Excision“ in der Sainte-Anne Ettelbruck konnten auch Schülerinnen sich in verschiedenen Workshops mit Frauenrechten und FGM auseinandersetzen.
Dieses Jahr setzt die Fondation Follereau den Kampf im Burkina Faso und im Mali fort. Zusammen mit den lokalen Partnerorganisationen und den Frauen vor Ort um ein Zeichen gegen weibliche Genitalverstümmelung zu setzen. In Luxemburg laden wir alle Interessierten zu unserer Filmprojektion am 22. Februar ein. Dort wird „Mon enfant, ma soeur songe à la douleur“ in Anwesenheit der Hauptdarstellerin, Khadidiatou Diallo, und der Realisatorin, Violaine de Villers, gezeigt und danach die Diskussion mit dem Publikum eröffnet.
Sich informieren und über Themen sprechen ist schon ein erster Schritt um sich für die Integrität der Frau einzusetzen.