Rechte der Frauen in Westafrika

Luxemburg, 08.03.2014 – der Weltfrauentag am 8. März hat eine mehr als 100-jährige Geschichte, die mit jedem dazu kommenden Jahr nicht an Brisanz verliert. Denn die großen Themen bleiben: der Anspruch auf Gleichberechtigung und die Verurteilung von Gewalt gegen Frauen. Diese Gewalt definieren die Vereinten Nationen als jenen Akt, bei dem Frauen physisch, psychisch oder sexuell leiden. Dabei ist das Risiko für Frauen in Entwicklungsländern doppelt so hoch, Gewalt ausgesetzt zu sein!

In Westafrika werden vor allem die sogenannten reproduktiven Rechte der Frauen nicht ausreichend geschützt. Dazu gehören das Recht auf ein selbstbestimmtes Sexualleben, das Recht auf Familienplanung, der Zugang zu Verhütungsmitteln und das Recht auf Gesundheitsvorsorge für eine sichere Schwangerschaft und Geburt. Die Folgen für die Frauen können fatal sein: ungewollte Schwangerschaften, hohe Müttersterblichkeit und übertragebare Krankheiten wie HIV.

Die FFL verfolgt in ihrem Leitbild den Gedanken, dass die Investition in Gesundheit als treibende Kraft beim Schutz der Menschenrechte anzusiedeln ist. Aus diesen Gründen hat die FFL in Mali seit 1996 mehr als 20 Gesundheitsstationen errichtet und mit Leben gefüllt. Die Entbindungskliniken bieten schwangeren Frauen eine Beratung vor und nach der Geburt und ermöglichen es ihnen, unter besseren Bedingungen zu gebären. Zusätzlich bieten die Kliniken allgemeine medizinische Beratungen an, Impfungen, Verbandsmaterial und Informationen zur Malariaprävention für die ganze Familie. Auch in Burkina Faso und dem Benin weitet die FFL ihre Hilfe  für werdende Mütter immer stärker aus.

Stärkung der Rechte durch Sensibilisierungsarbeit

In Mali ist für Frauen im Jugendalter (13 – 16 Jahre) die Gefahr besonders hoch, in Folge der Geburt zu sterben. Dennoch werden malische Frauen häufig in diesem Alter schwanger. Die Beeinträchtigungen der Gesundheit sind für sie und das Kind erheblich – und können im schlimmsten Falle für beide zum Tod führen. Ein weiterer Aspekt: Übernehmen Frauen bereits im jugendlichen Alter die Mutterrolle, so schwinden nachweislich ihre Chancen, eine Ausbildung wahrzunehmen oder sich auf dem Arbeitsmarkt zu etablieren. Die Hilfsorganisation für Frauen in Mali, COFESFA, weiß, dass die Gesundheit von Müttern durch Bildung maßgeblich verbessert werden kann.

Empfängnisverhütung bleibt wichtiger Punkt im Kampf um Gleichberechtigung

Daher unterstützt die FFL die lokale NGO COFESFA auf ihrem Weg, von Jahr zu Jahr tausende junge Frauen per Sensibilisierungsworkshops zu informieren: über erforderliche medizinische Untersuchungen für Schwangere, über den korrekten Schutz vor Krankheiten (HIV, Malaria…), ausgewogene Ernährung während der Schwangerschaft, (tödliche) Risiken beim Sexualverkehr und der Geburt infolge der weiblichen Beschneidung und über diverse Verhütungsmöglichkeiten. Die Empfängnisverhütung gilt als besonders wichtiger Punkt im Kampf gegen Müttersterblichkeit, da vor allem jene Frauen sterben, die insgesamt mehr als fünf Kinder ausgetragen haben, etwa 13 Jahre alt sind, älter als 40 Jahre alt sind oder zu schnell hintereinander schwanger werden. Verhütungsmittel könnten Frauen sogenannte Ruhephasen und eine mündigere Rolle in der Familienplanung ermöglichen.

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