Luxemburg, 20.09.2013 – Die Schweizer Hilfsorganisation FAIRMED hat ihre Arbeit in der Zentralafrikanischen Republik wieder aufgenommen. „Dennoch, die Gefahr bleibt, unsere Mitarbeiter setzen die Projekte in einem Klima der Unsicherheit fort“, resümiert  Thomas Gass, Projektleiter von FAIRMED, bei einem Arbeitsmeeting mit der FFL in Luxemburg. Der Fokus des Meetings war auf die Frage ausgerichtet, wie es um die Sicherheitslage vor Ort bestimmt ist. Denn seit 2011 arbeiten die beiden NGOs gemeinsam an einem Projekt zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung der Aká-Pygmäen in der Zentralafrikanischen Republik. Ein Putsch hatte das Land im März erneut ins Ungleichgewicht gebracht – auch die Aká-Pygmäen, die Ureinwohner Zentralafrikas, waren von den Repressionen nicht verschont geblieben.

Die Zentralafrikanische Republik gehört zu den ärmsten Ländern der Welt – der Putsch im März hatte den Staat in eine erneute Ausnahmesituation gebracht. Die Rebellengruppe Séléka hatte den Präsidenten François Bozizé und dessen Regierung gestürzt. Monatelang sorgten die Rebellen für menschenverachtende Schlagzeilen: Zivilisten wurden getötet, vergewaltigt und ausgeraubt. Der selbsternannte, neue Präsident Michel Djotodia hat sich nun nach seiner Vereidigung von den Rebellen und ihren Gräueln distanziert.

Aká-Pygmäen: Ureinwohner Zentralafrikas massiv von Putsch getroffen

Da die Lage nun etwas entspannter ist, nimmt FAIRMED ihre Arbeit in Lobaye, im Süden der Zentralafrikanischen Republik, wieder auf – die FFL unterstützt sie dabei mit rund 124.000 Euro. Wie sensibel der Putsch das Sozialleben der Aká-Pygmäen tatsächlich getroffen hat, erklärten die Mediziner Etienne Dolido, Programm-Direktor von FAIRMED in der Zentralafrikanischen Republik, und Alphonse Um Boock,  Programm-Direktor von FAIRMED in Kamerun, bei dem Arbeitstreffen in Luxemburg. Ihre Einschätzungen: Sehr viele sanitäre Einrichtungen wurden zerstört, eine humanitäre Krise trifft nun das gesamte Gebiet.

Dabei war das Leben der Akás bereits vor der gewaltsamen Regierungsübernahme von starker Armut und Unterdrückung geprägt. Die Gründe dafür sind vielseitig. Die Akás, größtenteils Jäger und Sammler, verlieren aufgrund von Abholzungen zunehmend ihren traditionellen Lebensraum. Zusätzlich werden sie sozial diskriminiert: Sie haben beschränkte Bürgerrechte, werden wirtschaftlich ausgegrenzt und haben verminderten Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung.

Medizinische Pflege und Gesundheitsversorgung für die Ärmsten

Da Akás kaum Zugang zu medizinischer Versorgung haben, stärkt das FAIRMED/FFL-Projekt lokale Gesundheitseinrichtungen. Das Projekt unterstützt das Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe und bindet lokale Gemeinschaften massiv mit ein. So wurden alleine im vergangenen Jahr mehr als 13 Aká-Frauen als Hilfshebammen ausgebildet. Das Projekt sieht zudem Gesundheitsversorgungen mit Medikamenten, ärztlichen Untersuchungen und Beratungen vor.

FFL – FAIRMED: Auch in Zukunft starkes Team

Die FFL arbeitet bereits seit dem Jahre 2000 mit dem starken Schweizer Partner FAIRMED zusammen. Die gemeinsame Projektarbeit schafft seither reichhaltige Synergien und den nachhaltigen Austausch von Expertenwissen. Zur Unterstützung von Hilfsprojekten in der Zentralafrikanischen Republik, im Kamerun, Indien und Sri Lanka hat sich de FFL seit 2000 mit einem Budget von mehr als 1.600.000 Euro stark gemacht. Im Dezember dieses Jahres wird ein weiteres Arbeitsmeeting in Luxemburg folgen, um die Projektarbeit FFL-FAIRMED weiter auszubauen.

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