ZAR: Gewaltsame Konflikte verzögern start Humanitärer Hilfe von Fairmed und FFL

Luxemburg/Bern/Bangui, 03.02.2014 – Vor wenigen Tagen ist Catherine Samba-Panza, ehemals Bürgermeisterin der Hauptstadt Bangui, zur neuen Übergangspräsidentin der Zentralafrikanischen Republik gewählt worden. Sie hat ein Jahr Zeit, um freie Wahlen zu organisieren, und um das Land schnellstmöglich aus der Krise zu führen. Letzteres ist ihr bisher nicht gelungen, trotz der Unterstützung französischer und afrikanischer Truppen. Negativschlagzeilen häufen sich in den Medien: Racheakte zwischen (teilweise religiös motivierten) Kriminellen arten in Selbstjustiz aus, das Land versinkt im Chaos.  Das medizinische Nothilfeprojekt des Schweizer Hilfswerks FAIRMED und der Fondation Follereau Luxembourg (FFL) kann aufgrund der Sicherheitslage erst am 15. Februar starten. Die humanitäre Hilfe sollte ursprünglich bereits ab dem 1. Januar geleistet werden.

„Wir sind vorsichtig zuversichtlich, dass sich die Lage weiter beruhigt“, sagt Thomas Gass, Projektmanager des Schweizer Hilfswerkes FAIRMED. In der Hauptstadt Bangui waren die Auswirkungen des Bürgerkrieges in den vergangenen Wochen besonders heftig gewesen. Demnach hatte das lokale Team des Schweizer Hilfswerkes keine Chance, das humanitäre Projekt zu starten.

Zur Erläuterung der brutalen Konflikte fährt Gass fort: „Einer unserer Projektmitarbeiter verlor bei einem gewaltsamen Überfall in seinem Dorf einen Neffen. Wir brauchen ein wenig Zeit, um uns betreffend Personal, Logistik, Kommunikation und Sicherheit so aufzustellen, dass wir wirksame humanitäre Hilfe durchführen können.“

FAIRMED wird ab dem 15. Februar die Projektarbeit in der Zentralafrikanischen Republik wieder aufnehmen, vorausgesetzt, dass sich die Sicherheitslage bis dahin nicht verschlechtert. Das humanitäre Projekt wird derzeit aus der Ferne in Yaoundé in Kamerun geplant, damit das Team ab Mitte Februar mit der Umsetzung beginnen kann.

Die FFL unterstützt das medizinische Nothilfeprojekt von FAIRMED mit einer Summe von 65.000 Euro. Das Projekt sieht für die Hauptstadt Bangui und die ländliche Lobaye Medikamente, medizinische Ausrüstung und die Überbrückung von personellen Engpässen in Gesundheitszentren vor.

Seit 2011 arbeiten FFL und FAIRMED  gemeinsam an einem Projekt zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung der Aká-Pygmäen in der ländlichen Lobaye. Das Leben der Akás, der Ureinwohner, war bereits vor den gewaltsamen Konflikten von starker Armut und Unterdrückung geprägt. Mit dem humanitären Nothilfeprojekt macht sich die FFL für die ärmsten Bevölkerungsgruppen vor Ort stark.

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