Den Weltlepratag gibt es nun schon seit 68 Jahren. „Wozu“ könnte man denken? Um uns daran zu erinnern, dass das Wesentliche nicht immer in Reichweite ist. Auch heutzutage begegnen die Gesundheitshelfer in den abgelegenen Dörfern Afrikas noch immer Lepra und anderen tropischen Krankheiten.

Aufgrund der sozialen Ausgrenzung wegen Lepra, suchen die Betroffene oftmals keinen Arzt auf. Sich untersuchen zu lassen ist ein wesentlicher Schritt, egal ob vor 68 Jahren bei Lepra oder heute bei jeder anderen Krankheit.

In den Ländern, in denen die Fondation Follereau Luxembourg aktiv ist, trauen sich die Kranken in der Regel nicht, in ein Gesundheitszentrum zu gehen. Nicht nur aus Angst oder Verweigerung, sondern weil die nächste Versorgungsstelle zu Fuß zu weit entfernt liegt und die Kinder nicht alleine im Dorf zurückgelassen werden können. Auch wenn ein Patient es bis in ein Gesundheitszentrum schafft, kann es durchaus sein, dass das Gesundheitspersonal keine richtige Diagnose stellen kann, weil die nötige Ausbildung fehlt.

Die Entfernung, der Mangel an Diagnosemöglichkeiten und an Mitteln sind natürliche Verbündete von Krankheiten wie Lepra. Sie kann sich frei im Nervensystem des Patienten verbreiten, schlimme Verletzungen verursachen, die nicht schmerzen. Das führt zu Verstümmelung und Behinderung, weil der Kranke den Gebrauch von seinen Gliedmaßen verliert. Solche Bilder haben Sie bestimmt schon mal gesehen: ein hoffnungsloser Patient, ein ausgegrenzter Mensch, eine zerstörte Existenz.

Und dennoch gibt es keine Fatalität bei dieser alten Krankheit Lepra. 

Sie kann aufgrund der weißen Hautflecke, die nicht wehtun, leicht diagnostiziert und in drei Monaten durch eine Antibiotikabehandlung komplett geheilt werden. Um diesen Menschen zu helfen, muss man die Verbündeten dieser Krankheit bekämpfen: den Mangel an Gesundheitsinfrastrukturen, an ausgebildetem Personal, an Medikamenten… also den Menschen das Wesentliche näherbringen.

Die Fondation Follereau Luxembourg engagiert sich deshalb für den Aufbau von Gesundheitszentren in abgelegenen Gebieten. Von diesen Zentren aus wird die Früherkennung von Krankheiten organisiert und von einem qualifizierten und permanenten Personal durchgeführt, das die notwendige Behandlung sicherstellt. 2020 wurden die Menschen via diese Zentren informiert und über die nötigen Hygienemaßnahmen aufgeklärt.  Solche Grundgesundheitsstrukturen können eine effiziente Impfkampagne ermöglichen.

Dieses schwierige letzte Jahr hat die Bedeutung unserer Arbeit, die wir dank Ihrer Unterstützung leisten konnten, bestätigt. In 55 Jahren konnte die Fondation Follereau Luxembourg Tausenden von Betroffenen helfen, die an dieser alten Krankheit leiden mussten. Gemeinsam engagieren wir uns weiter, das Wesentliche für die betroffenen Menschen näher zu bringen.

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