Förderung der Gesundheit der Bevölkerung in der Lobaye, Zentralafrikanische Republik

Förderung der Gesundheit der Bevölkerung in der Lobaye, Zentralafrikanische Republik

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  • Zentralafrikanische Republik
  • 150.000 €

Die wiederkehrenden Krisen, unter denen die Zentralafrikanische Republik seit Jahrzehnten leidet, haben alle Säulen des Gesundheitssystems in Mitleidenschaft gezogen und zu dessen Zusammenbruch geführt. Die Müttersterblichkeitsrate ist nach wie vor eine der höchsten der Welt. Nur 40 % der Geburten werden dort von qualifiziertem Gesundheitspersonal betreut.

Die Situation der halbnomadischen Bevölkerung “Aka” ist besonders kritisch. Dieses indigene Volk hat aufgrund der Konflikte, die das Land erschüttern, aber vor allem aufgrund ihres sozioökonomischen Status Schwierigkeiten, einen Zugang zu Gesundheitsdiensten zu erhalten. Ihre Situation ist nach wie vor prekär, insbesondere im Hinblick auf die Gesundheitsversorgung.

Das Jahr 2022 war von einer umfassenden politischen und humanitären Krise geprägt und die Militäroperationen wurden trotz der Erklärung eines einseitigen Waffenstillstands durch den zentralafrikanischen Präsidenten fortgesetzt.

Bewaffnete Gruppen verübten weiterhin Angriffe auf die nationalen Sicherheitskräfte und die Zivilbevölkerung.

Laut den Vereinten Nationen benötigten im Jahr 2022 3,1 Millionen Zentralafrikaner humanitäre Hilfe und Schutz, und 2,4 Millionen waren in einer Situation der Ernährungsunsicherheit.

In gesundheitspolitischer Hinsicht befand sich die Zentralafrikanische Republik im Januar 2022 mitten in der dritten Welle von COVID-19. Das Gesundheitsministerium überarbeitete daraufhin seinen nationalen Plan für den Einsatz von Impfstoffen mit dem Ziel, bis Dezember 2022 mehr als die Hälfte der Gesamtbevölkerung abzudecken.

Nach dem Ausbruch der 14. Ebola-Epidemie am 23. April 2022 hat die zentralafrikanische Regierung mit der Unterstützung ihrer Partner mobilisiert, um durch verschiedene Präventionsmaßnahmen zu reagieren. Die Stiftung FAIRMED wurde gebeten, in ihren Einsatzgebieten Unterstützung zu leisten.

Der Aufbau lokaler Kapazitäten für das Management und die Prävention von NTDs umfasste die Stärkung der nationalen Koordination zur Bekämpfung von NTDs mit der Einführung eines Managementinstruments. Dieses wurde in Zusammenarbeit mit den Behörden entwickelt und zielt auf eine genauere Verfolgung von NTD-Fällen ab.

Im Rahmen dieser Arbeit wurde ein Register erstellt, in dem alle Personen erfasst werden, die auf NTD-Fälle oder -Verdachtsfälle getestet wurden oder sich in Behandlung befanden. Dieses Register wurde im Juli 2022 im Rahmen einer groß angelegten Screening-Kampagne umfassend eingesetzt.

Bei dieser groß angelegten Aktion wurden 18 neue Fälle von Lepra, 13 Fälle von Pian und ein Fall von Buruli Ulcer diagnostiziert.

Die Versorgung der gefährdeten Bevölkerung in Lobaye wurde zunächst durch die Einführung des Voucher-Systems für schwangere Aka- und Bantu-Frauen ermöglicht.

Es wurden 6.751 Schwangerschaftsberatungen durchgeführt, die zu 4.342 betreuten Entbindungen führten.

Im weiteren Sinne nahmen 31.633 Menschen, in den vom Projekt unterstützten Gesundheitseinrichtungen, neue kurative Beratungen in Anspruch. Auch die Impfkampagne war besonders zufriedenstellend: 1.290 schwangere Frauen und 5.847 Säuglinge wurden geimpft (Tetanus, Tuberkulose).